Nachhaltige Investments
-Zukunft mitgestalten-
Nicht erst seit den Fridays-for-Future Demonstrationen rückt soziale Verantwortung und ein verantwortungsvollerer Umgang mit Ressourcen verstärkt in den Fokus guter Unternehmensführung. Das damit einhergehende Interesse am Trend-Thema „Nachhaltige Investments“ ist mittlerweile riesig, so dass die Anzahl von verfügbaren Investment-Produkten wie Fonds oder ETFs spürbar zunimmt. Es wird daher höchste Zeit, dass wir uns das Thema näher anschauen.
Bevor wir bewerten, ob dieses Thema für einen langfristigen Vermögensaufbau in einem ETF-basierten Depot (oder Juniordepot) einen Nutzen stiften kann, wollen wir kurz definieren, was eigentlich hinter dem Modewort "Nachhaltigkeit" steckt.
Der häufigste Begriff den man in diesem Zusammenhang findet ist „ESG“.
ESG steht gleich drei Aspekte der Nachhaltigkeit:
Ein anderer Begriff, den man häufig in ETF- und Fondsbezeichnungen findet, ist „SRI“. Diese Abkürzung steht für „Socially Responsible Investing“, also eine sozialverträgliche und verantwortungsvolle Kapitalanlage.
Soviel zur Begrifflichkeit. Was bedeutet das nun? Wann fallen Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs unter den Begriff „Nachhaltiges Investment“?
Hierzu muss zunächst einmal festgestellt werden, dass der Gegenstand der Nachhaltigkeit sehr unscharf definiert ist. Vom Grundprinzip her versteht jeder was gemeint ist, einen einheitlichen und globalen Maßstab für Nachhaltigkeit gibt es jedoch nicht. Erschwerend kommt eine moralische Komponente hinzu, die jeder für sich (subjektiv) unterschiedlich bewerten würde. Beispiel Alkohol oder Tabak. Daher weichen die Nachhaltigkeitsbewertungen manchmal auch stark voneinander ab.
Ein Beispiel gefällig? Wie nachhaltig ist Volkswagen?
Der Studienautor Kai Lehmann fand heraus, dass die ESG-Bewertungen oft stark voneinander abweichen. Während MSCI den Autobauer mit null Punkten (nicht nachhaltig) bewertete, vergab RobecoSAM aus der Schweiz 65 Punkte (nachhaltig). Sustainalytics vergab 19 Punkte (etwas nachhaltig). Ein weiteres Ergebnis, das die ESG-Analyse erschwert: Lediglich bei elf von 235 untersuchten Firmen waren sich MSCI, RobecoSAM und Sustainalytics darüber einig, dass diese nachhaltig sind.
Betrachtet man „Nachhaltige Investments“ umfassend, so landen konventionelle und kontroverse Waffen, Atomenergie, Öl- und Gasförderung, Kohle, Alkohol, Tabak, Glücksspiel, Pornografie und Gentechnik auf der Verbotsliste des Depots. Je nach Interpretation stellen aber auch schon spezifische Investments nur in Elektromobilität oder Erneuerbare Energien nachhaltige Investments dar.
Auch wenn die Wertentwicklung der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für eine zukünftige Prognose ist, lautet die Antwort aktuell: Nein. Die empirischen Daten sind klar und objektiv: Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass nachhaltige Anlagen die Performance belasten – tatsächlich scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Zusätzlich wurde beobachtet, dass nachhaltige Indizes während Abschwungphasen an der Börse geringere Rückgänge zu verzeichnen haben als die traditionellen Stammindizes.
Warum ist das so?
Ob nachhaltige Investments dauerhaft besser abschneiden, kann aktuell niemand beantworten. Schwierig wird es, wenn zu viel Anlegergeld auf zu wenig verfügbare nachhaltige Unternehmen verteilt werden soll. Diese Fehlallokation konnten bei vergangenen Trend-Themen immer wieder beobachtet werden. Langfristig werden zumeist Übertreibungen nach oben wieder abgebaut, so dass aus Rendite- und Portfoliogesichtspunkten eine gesunde Skepsis zur viel prognostizierten Überperformance nachhaltiger Investments angebracht scheint.
Persönlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er aus moralischen Gründen auf nachhaltige Investments setzen möchte. Aus Renditesicht (stand heute) kann man es empfehlen, da es aus oben genannten Gründen zumindest schon mal keine Rendite kostet, sondern aktuell eher einen Renditeturbo darstellt.
Da wir hier bei Juniordepot-einfach.de auf eine einfache und kostenoptimierte Geldanlage Wert legen, beschränken wir uns bei der Betrachtung auf preisgünstige Aktien-ETFs. Aber selbst hier wird es bereits anspruchsvoll. Allein im Jahr 2021 wurden branchenweit bereits über 50 Nachhaltigkeits-ETFs in Deutschland aufgelegt.
Für ein klassisches Juniordepot kann man jedoch weiterhin mit einem einfachen Ansatz arbeiten und bei den Standard-Indizes bleiben. Mittlerweile gibt es von fast jedem großen Standard-Index einen nachhaltigen Bruder, häufig mit „SRI“ oder „ESG“ im Namen ergänzt. Für kleinere Indizes ist der Markt noch nicht so gut durchdrungen und häufig auch auf wenige ETF-Anbieter limitiert.
Die nachhaltigen Indizes sind in der Regel eine Teilmenge des ursprünglichen Index, gefiltert nach der „Branchen-Verbotsliste“ und auf die Unternehmen mit den höchsten Nachhaltigkeitswerten begrenzt.
Der MSCI World SRI bildet beispielsweise eine Teilmenge des global gestreuten MSCI-World, indem er die im Ursprungsindex befindlichen 25% der besten/nachhaltigsten Unternehmen je Sektor abbildet. Ähnlich verhält es sich für die gängigsten Indizes wie den MSCI ACWI SRI, FTSE ESG Global All Cap, MSCI World Small Caps SRI oder MSCI Emerging Markets SRI.
Wem die Suche, Zusammenstellung und Pflege eines nachhaltigen ETF-basierten Depots zu viel Aufwand bedeutet, kann auf eine automatisierte Anlage via Robo Advisor zurück greifen. Wenig überraschend werben einige Anbieter am Markt bereits sehr offensiv mit ihren nachhaltigen Anlagemöglichkeiten.
Besonders hervorgetan haben sich hierbei die Anbieter GINMON und Scalable, die Sie weiter unten finden können. Weitere Erläuterungen zum Thema Robo Advisor im Vergleich zu einem klassischen ETF-Depot finden Sie
hier.
Konditionen:
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