Schritt-für-schritt
-Eine einfache Anleitung zum Juniordepot-
Eine Depoteröffnung und die nachfolgende Einrichtung eines Sparplans kann man im Wesentlichen in 4 Schritte einteilen. Zusätzlich ist einmal im Jahr eine kleine "Inventur" notwendig.
Bevor Sie ein Depot anlegen, sollten Sie sich entscheiden wer der rechtliche Eigentümer des Depots sein soll. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten.
Die Auswahl eines guten Anbieters ist eine aufwändige und zeitraubende Aufgabe. Selbsterklärend stellen die Depotbanken ihr Angebot besonders attraktiv dar, während Sie die Nachteile und versteckten Kosten nur im Kleingedruckten finden.
Wir haben die am Markt verfügbaren Juniordepots überprüft. Empfehlenswerte Depotanbieter finden Sie hier: Empfehlenswerte Juniordepot-Anbieter.
Sollten Sie den Weg über eine bequeme und automatisierte Anlage via Robo Advisor gehen wollen, finden Sie hier unsere aktuellen Empfehlungen: Empfehlenswerte Robo Advisor für Juniordepots.
Wichtig: Bitte eröffnen Sie das Depot noch heute. In der Regel dauert es einige Zeit, bis das Depot vollständig eingerichtet ist und Sie handlungsfähig sind.
Die Depoteröffnung ist prinzipiell nicht schwer, aber speziell für ein Juniordepot müssen ein paar Dokumente von Ihrer Seite bereit gestellt werden.
Dazu zählen:
Die Steuer ID („Steuer-Identifikationsnummer“, „Persönliche Identifikationsnummer“) finden Sie auf dem Briefchen was man vom Bundeszentralamt für Steuern erhalten hat. Kinder erhalten wenige Tage nach der Geburt die Steuer ID über dieses Schreiben zugestellt. Die Steuer ID ist fest an die Person gebunden und bleibt ein Leben lang gleich.
Bei besonderen Familienkonstellationen benötigen Sie weitere Nachweise:
Die richtige Zusammenstellung der ETF's für einen Sparplan kann man verhältnismäßig einfach halten. Zwar gibt es viele Möglichkeiten das Thema bis ins letzte wissenschaftlich zu optimieren, doch macht es den Sparplan hierdurch wahnsinnig komplex und erhöht den Nutzen nur geringfügig.
Daher reicht es vollkommen aus, wenn wir uns auf 3-4 breit gestreute ETFs beschränken. Kern des Investments bilden zunächst immer die großen globalen Indizes. Da die großen Weltindizes leider kaum kleinere Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung beinhalten, wird eine Beimischung von so genannten Small Caps empfohlen. Immerhin gelten diese Small Caps aufgrund deren hohen Wachstumschancen als Renditeturbo. Für eine bessere Abdeckung der Entwicklungs- und Schwellenländer empfehlen Experten zudem die Beimischung eines breit gestreuten ETFs der so genannten Emerging Markets.
Im Sinne einer Risikoreduktion können Anleihen-ETFs auf EURO-Basis (!) beigemischt werden. Bei sehr langlaufenden Sparplänen über 10 Jahre ist es jedoch empfehlenswert, den Aktienanteil bis zu 100% auszuweiten. Durststrecken an der Börse können über einen so langen Zeitraum einfach ausgesessen werden.
ETF Auswahl
Folgende Indizes sind lt. Expertenempfehlungen für ein einfaches global diversifiziertes Portfolio vollkommen ausreichend:
ETF Auswahl und Aufteilung
Die richtige Aufteilung der Sparsumme hängt stark von der monatlichen Sparrate ab. Selbstsprechend können Sie bei 25 Euro Sparrate nicht in 5 verschiedene ETFs investieren, da die Mindestrate pro ETF in der Regel bereits 10-25 Euro beträgt. Weiterhin werden nicht alle ETFs bei allen empfohlenen Depotanbietern zur Verfügung gestellt.
Hier ein Beispiel für eine mögliche Aufteilung der Sparrate (bei 100% Aktienanteil):
Monatliche Gesamt-Sparrate | MSCI World | MSCI World ACWI | FTSE All-World | MSCI Emerging Markets | MSCI World Small Caps |
---|---|---|---|---|---|
25 Euro | 25 Euro | - | - | - | - |
25 Euro | - | 25 Euro | - | - | - |
25 Euro | - | - | 25 Euro | - | - |
50 Euro | - | 25 Euro | - | 25 Euro | |
50 Euro | - | - | 25 Euro | - | 25 Euro |
100 Euro | 50 Euro | - | - | 25 Euro | 25 Euro |
300 Euro | 150 Euro | - | - | 75 Euro | 75 Euro |
500 Euro | 250 Euro | - | - | 125 Euro | 125 Euro |
Da dieses Thema ein bisschen umfangreicher ist, gibt es auf der
"Steuern optimieren"-Seite eine detaillierte Anleitung zum Hinterlegen und Ausnutzen der Freibeträge.
Gegen Jahresende sollten Sie eine kleine Hausaufgabe erledigen, die aber keine 2 Stunden benötigt: Das so genannte Rebalancing.
Was ist damit gemeint? Bei der Auswahl der ETF-Zusammenstellung haben Sie sicher eine bestimmte Diversifikation über verschiedene Märkte und Regionen angestrebt, um hiermit das Risiko zu reduzieren.
Naturgemäß entwickeln sich die Märkte aber nicht immer gleichförmig. Dadurch entstehen langfristig Schieflagen, womit das Depot dann die ursprüngliche Diversifikation nicht mehr darstellt.
Hier ein Beispiel:
Beispiel-ETF | Monatliche Sparrate | Depotwerte nach 5 Jahren inklusive Wertsteigerungen | Sollzustand nach Rebelancing |
---|---|---|---|
iShares Core MSCI World UCITS ETF | 50 Euro (50%) | 3200 Euro (40%-->zu niedrig) | 4000 Euro (50%) |
iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF USD (Acc) | 25 Euro (25%) | 2000 Euro (25%-->OK) | 2000 Euro (25%) |
Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF 1C | 25 Euro (25%) | 2800 Euro (35%-->zu hoch) | 2000 Euro (25%) |
Wie Sie im Beispiel sehen können, ist eine Schieflage durch die hohe Wertsteigerung bei den Emerging Markets entstanden, während die MSCI World Standardaktien hingegen nun untergewichtet sind.
Das Problem korrigiert man durch ein so genanntes Rebalancing. Verkaufen Sie entsprechende ETF-Anteile des MSCI Emerging Markets und kaufen für diese Summe ETF-Anteile des MSCI World und stellen so wieder das gewünschte Verhältnis von 50/25/25 her.
Tipp: Eine einfache Variante des Rebalancings besteht darin, den Sparplan des übergewichteten ETF‘s für eine kurze Periode auszusetzen oder den Sparplan des untergewichteten ETF‘s hochzusetzen. Viele Banken bieten hier auch Sparplaneinstellungen wie „aussetzen bis“ oder „starten ab“ an. So spart man sich Kauf- und Verkaufskosten.